Dienstag, 20. September 2016

Die Kleinsten

Wie viel Arbeit in so einem Tierheim steckt, kann man von außen nur ahnen. An meinem ersten Tag im neuen Tierheim empfingen mich die Mädels freudig und mit ihnen die Hunde, die in diesem Moment Gruppenweise Auslauf genossen. Die Zahl der Hunde die gemeinsam in einem Zwinger leben, ist im neuen Tierheim, auf Grund einer höheren Anzahl von Kenneln, auf nur wenige Hunde gesunken. Alle Tiere wollen gefüttert, getränkt, beschäftigt, Gassi geführt und die Zwinger sauber und neu eingerichtet werden. Ganz nebenbei drang in diesem Tierheimalltag ein zartes aber forderndes Maunzen an mein Ohr. In einer Box waren zwei zwölf Tage alte Kitten in einen Pullover gekuschelt. Auch sie wollen Nahrung bekommen. Und das alle drei Stunden. Das Bäuchlein soll massiert werden, damit auch mit den Ausscheidungen alles klappt, denn was die Katzenmama sonst macht übernimmt hier der Mensch. Alle drei Stunden. - auch nachts. Immer und immer wieder. In all dem Trubel und mit wenig Zeit wird ein ganz bestimmtes Bedürfnis viel zu wenig gestillt. Das Bedürfnis nach Nähe, Wärme und Geborgenheit. Nach dem Füttern und Bäuchlein streicheln waren die Zwerge noch immer unruhig, bis mir eine Tierheimmitarbeiterin sagte "I think what they need now is love." und es stimmte. Nach nur wenigen Minuten schliefen die beiden Kitten mir auf der Brust ein, mit dem Herzschlag im Ohr. Auch wenn die Chance auf Überleben der Beiden nicht besonders gut steht, werde ich nicht aufhören zu hoffen, dass sie es doch schaffen und irgendwann in einem liebevollen Haushalt ihr Leben verbringen dürfen.




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